Rassebeschreibung

FCI-Standard Nr. 257 / 12.03.2018 / DE Shiba Inu

Übersetzung: Dr. J.-M. Paschoud nach dem vom japanischen Kennel Club auf Englisch überreichten Standard

Ursprung: Japan

Datum der Publikation des gültigen, offiziellen Standards: 30.10.2016

Verwendung: Jagdhund für Vögel und kleines Wild. Begleithund

Klassifikation FCI: Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – Asiatische Spitze und verwandte Rassen – Ohne Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Überblick: Der Shiba Inu ist eine uralte ursprünglich japanische Rasse. Das Wort“Shiba“ weist auf etwas Kleines hin, auf einen kleinen Hund. Seinnatürlicher Lebensraum war die bergige Gegend am japanischen Meer, wo er für die Jagd auf kleines Wild und auf Vögel verwendet wurde. Je nach Ursprungort bestanden kleine Unterschiede zwischen den Tieren innerhalb der Rasse.Als in der Zeit zwischen 1868 und 1912 Jagdhunde wie die englischen Setterund Pointer in Japan eingeführt wurden, wurde die sportliche Jagd zu einembevorzugten Zeitvertreib im Lande, und Kreuzungen zwischen den Shiba Inu und diesen englischen Jagdhunden wurden häufig vorgenommen; ein Shiba Inu reinerAbstammung wurde zur Seltenheit, und sogar in seinem natürlichen Lebensraum kamen Vertreter dieser Rasse nur in sehr beschränkter Anzahl vor. Um das Jahr 1928 begannen Jäger und Gelehrte sich um die Erhaltung des reinrassigen Shiba Inu zu kümmern, indem sie die wenigen reinen Blutinien erhielten; im Jahre 1934 wurde ein einheitlicher Standard aufgestellt. 1937 wurde der Shiba Inu zum „Naturdenkmal“ erklärt, worauf die Rasse bis zum Erreichen des heute bekannten vorzüglichen Erscheinungsbildes gezüchtet und verbessert wurde.

Allgemeines Erscheinungsbild: Wohlproportionierte kleine Hunderasse, sehr muskulös und von gutem Knochenbau. Konstitution kräftig. Seine Bewegung ist lebhaft, frei und schön.

Wichtige Proportionen: Das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge ist 10 : 11

Verhalten und Charakter (Wesen): Treu, wachsam, sehr aufgeweckt

Kopf: Schädel breit, Backen gut entwickelt, deutlicher Stop mit einer leicht ausgeprägten Stirnfurche. Nasenrücken gerade; schwarzer Nasenschwamm erwünscht. Der Fang, mässig dick, verjüngt sich allmählich. Lefzen straff. Kräftiges Scherengebiss

Augen: Verhältnismässig klein, dreieckig, von dunkelbrauner Farbe; der äussere Augenwinkel ist leicht angehoben

Ohren: Verhältnismässig kleines, dreieckiges, leicht nach vorne geneigtes aufgerichtetes Stehohr

Hals: Dick, kräftig, zum Kopf und zum Körper gut proportioniert

Körper: Rücken gerade und kräftig, Lenden breit und muskulös. Brust tief, Rippenmässig gewölbt. Bauch gut aufgezogen.

Rute: Hoch angesetzt, dick, gut eingerollt oder in sichelförmiger Haltung getragen; bei heruntergezogener Rute reicht die Spitze fast bis zum Sprunggelenk.

Vorderhand: Schulterblatt mässig schräg, Ellenbogen dicht am Körper anliegend; von vorne betrachtet vordere Gliedmaßen gerade.

Hinterhand: Oberschenkel lang, Unterschenkel kurz, aber gut entwickelt; Sprunggelenk dick und sehr robust.

Pfoten: Zehen geschlossen und gut gewölbt; Ballen hart und elastisch; Nägel hart und vorzugsweise von dunkler Farbe.

Gangart: Leichtfüssig und lebhaft.

Haarkleid: Beschaffenheit des Haares: Das Deckhaar ist hart und gerade, die Unterwolle ist weich und dicht. An derRute ist das Haar etwas länger und abstehend.

Farbe des Haares: Rot, schwarzloh, sesam, schwarz-sesam, rot-sesam. Definition der Farbe „Sesam“ =

Sesam: Gleichmässige Mischung von weissen und schwarzen Haaren.

Schwarz-sesam: Mehr schwarze als weisse Haare.

Rot-sesam: Grundfarbe rot, Mischung mit schwarzen Haaren.

Alle angeführten Farben müssen „Urajiro“ aufweisen.

Urajiro = Weißliches Haar seitlich am Fang und an den Backen, unter dem Fang, an der Kehle, an der Brust und am Bauch, an der Unterseite der Rute und an der Innenseite der Gliedmassen.

Grösse: Widerristhöhe für Rüden 39,5 cm für Hündinnen 36,5 cm. Eine Abweichung von plus oder minus 1,5 cm wird toleriert.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Mangelndes Geschlechtsgepräge.
  • Leichter Vor- und Rückbiss.
  • Vielzahl fehlender Zähne.
  • Ängstlichkeit.
  • Gescheckte Farbe.

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  • Starker Vor- und Rückbiss.
  • Nicht aufrecht getragene Ohren.
  • Hängend getragene oder kurze Rute.

N.B.: Rüden sollen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.